Ziel 5: Geschlechtergleichstellung
Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen erreichen.
Die Gleichstellung von Frauen und Männern macht weltweit Fortschritte und immer mehr Frauen können ein selbstbestimmtes Leben führen. Dennoch werden weltweit nach wie vor Millionen Frauen diskriminiert, sei es beim Zugang zu Bildung, im Berufsalltag oder auch bei der Gesundheitsversorgung. Frauen sind öfter als Männer von Armut betroffen und sind häufiger Opfer von Gewalt.
Die Genitalverstümmlung von Frauen ist weltweit noch immer ein großes Problem. Laut Vereinten Nationen sind mehr als 200 Millionen Frauen davon betroffen, in manchen Ländern jede dritte Frau. Auch in Deutschland leben rund 68.000 Frauen, deren Genitalien verstümmelt wurden.
In Deutschland haben Frauen und Männer ähnlich hohe Qualifikationen, beide Geschlechter studieren in etwa gleich häufig. Dennoch sind Frauen laut Internationaler Arbeitsorganisation in mittleren und höheren Führungspositionen unterrepräsentiert. Nur 28 % der mittleren und höheren Führungspositionen waren in Deutschland im Jahr 2019 mit Frauen besetzt. Deutschland bewegt sich damit im Vergleich zu anderen EU-Länder im unteren Drittel.
Im Landkreis ist die größte Führungsposition mit einer Frau besetzt. Frau Landrätin Rita Röhrl ist seit 2017 Landrätin des Landkreises Regen.
19 % aller Frauen und Mädchen weltweit haben den Vereinten Nationen zufolge im vergangenen Jahr körperliche Gewalt von ihrem Partner erfahren. Studien des Bundeskriminalamts zufolge waren in Deutschland im Jahr 2018 mehr als 81 % der Opfer von versuchter oder vollendeter Gewalt innerhalb Partnerschaften weiblich.
Frauen verdienen in Deutschland etwa ein Fünftel weniger als Männer. Im Jahr 2020 lag der Bruttolohn von Frauen 18 % unter dem der Männer, im Jahr 2018 betrug die Differenz 20 %. Deutschland gehört damit in der EU zu den Schlusslichtern im Hinblick auf Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern, nur in Estland besteht eine noch größere Lohnungleichheit. In Luxemburg beispielsweise, dem Spitzenreiter in der EU, beträgt die Lohndifferenz zwischen Frauen und Männer nur ein Prozent
Unterziele der Agenda 2030 zur Bekämpfung von Armut, auf die Kommunen direkt oder indirekt Einfluss nehmen können:
Beendigung aller Formen der Diskriminierung von Frauen und Mädchen
Beseitigung aller Formen der Gewalt gegen Frauen und Mädchen
Beseitigung von Kinder- und Zwangsheirat sowie Genitalverstümmelung bei Frauen und Mädchen
Chancengleichheit bei der Übernahme von Führungsrollen
Sicherstellung der Teilhabe von Frauen
Diese Maßnahmen unternimmt der Landkreis Regen:
Ohne Kommunen lassen sich rund 60 % der Ziele der Agenda 2030 nicht erreichen. Durch die Unterzeichnung der Resolution zur Agenda 2030 durch den Kreistag hat sich auch der Landkreis Regen zu einer nachhaltigen Entwicklung auf kommunaler Ebene bekannt.
Folgende Beispiele zeigen eine Auswahl der Maßnahmen, durch die der Landkreis Regen bereits zur Umsetzung von SDG 1 der Agenda 2030 beitragen möchte. Bei den Beispielen handelt es sich um Beispiele, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Regen
Seit 2021 ist Frau Sabine Pfaller Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Regen.
Hintergrund:
Kommunale Gleichstellungsbeauftragte wirken im internen Dienstbetrieb auf die Gleichstellung von Frauen und Männern hin.
Sie sind aber auch für die Gleichstellung von Frauen und Männern in Familie, Beruf und Gesellschaft im ganzen Landkreis tätig.
Aufgaben der Gleichstellungsbeauftragten:
- Förderung und Überwachung des Vollzugs des Bayerischen Gleichstellungsgesetzes einschließlich des Gleichstellungskonzeptes
- Beratung und Unterstützung von Frauen bei der Durchsetzung ihrer Interessen
- Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern durch eigene Initiativen
- Beratung und Unterstützung bei frauen- und familienspezifischen Problemen
- Aufbau von Netzwerken für Frauenverbände, -gruppen, Kommunalpolitikerinnen, Organisationen und Beratungsstellen
- Organisation des Runden Tisches „Häusliche Gewalt“
- Initiativen, Veranstaltungen, Öffentlichkeitsarbeit zu gleichstellungsrelevanten Themen
Runder Tisch „Häusliche Gewalt“
Frauennotruf des Landkreises Regen
Fairtrade erhöht nachweislich den Lebensstandard von Produzentinnen und Produzenten im Globalen Süden. Durch faire Beschaffungen innerhalb der Kreisverwaltung, der kreisangehörigen Kommunen sowie der Eigenbetriebe des Landkreises Regen und der Förderung von fairem Handel allgemein trägt der Landkreis seit 2017 indirekt auch zur Bekämpfung extremer Armut weltweit bei.