Plastikfrei leben
Geht das überhaupt? Ein Interview mit Mascha Wigges
Von Miriam Lange
Plastikfrei leben ist in der Theorie leichter umzusetzen als in der Praxis. Dass es trotz dessen Wege gibt, die jede:r in kleinen Schritten in seinen Alltag integrieren kann, zeigt Plastikfrei-Referentin Mascha Wigges aus Bischofsmais auf. Bei einer Griechenlandreise fasste sie den Entschluss, ab jetzt mit ihrer Familie so gut wie möglich plastikfrei zu leben. Ihr Wissen gibt sie nun auch regelmäßig in Kitas, Schulen und im Rahmen von Kursen an der vhs ARBERLAND an Kinder, Jugendliche und Erwachsene weiter.
Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen
Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen
Welche Bezeichnung findest Du für Deine Mission am treffendsten? Plastikfrei-Referentin?
Plastikfrei-Verfechterin wäre mir lieber; eine Plastikfrei-Referentin bin ich natürlich auch.
Was war als Kind Dein Lieblingsspielzeug?
Eine hübsche Barbie-Puppe, die mich übrigens heute noch auf meine Vorträge begleitet. Ich habe sie schon seit 40 Jahren! 🙂
Wie bist Du dazu gekommen, Dich mit dem Thema verstärkt auseinanderzusetzen? Gab es ein spezielles Ereignis?
Vor einigen Jahren waren wir, meine Familie und ich, auf Segelurlaub in Griechenland. Da haben wir unsere Lieblingsbucht angesteuert und der idyllische Strand war mit Plastik vollgemüllt; Strohhalme, Stühle, Schwimmnudeln, Becher, Flaschen, Fischernetze, etc.
Die Kinder, mein Mann und ich haben versucht, den Strand aufzuräumen, aber dies war eine unmögliche Aufgabe. Alles war so schwer und wir konnten es nirgendwo hin transportieren. Enttäuscht und entsetzt mussten wir den schmutzigen Strand wieder verlassen, und da habe ich geschworen, gegen diese Plastikvermüllung anzukämpfen.
Wie sieht Dein plastikfreier Alltag aus? Was machst Du im Vergleich zu früher anders?
Sehr viele kleine Sachen mache ich jetzt anders: Heutzutage trenne ich unseren Müll auf penibelste Weise, Obst und Gemüse werden unverpackt eingekauft, Kleidung wird gekauft, wo der Synthetik-Anteil minimal ist und wenn es eine Alternative aus Glas oder Papier gibt, kaufe ich diese ein. Wir kaufen außerdem Pflegeprodukte ohne Mikro-Plastik und vieles mehr.
Wie gingen/gehen Deine Kinder mit den Veränderungen um?
Unsere Kinder machen da mit, wo sie können. Sie sind mittlerweile richtige Antiplastik-Experten geworden. 😀 Aber, wie es halt ist.. ab und zu haben es die Kinder schwer, dann drücke ich ein Auge zu.
Was macht ihr mit Geschenken, die Plastik enthalten?
Die verschenken wir weiter… nein, Spaß beiseite. Unsere Familie und Freunde kennen meine Aversion gegen Plastik. Also passen sie da schon auf. 🙂
Hand aufs Herz: Schafft man es in unseren Breiten überhaupt, wirklich plastikfrei zu leben?
Nein, es ist schwierig. Aber jeder noch so kleine Schritt zählt! Jeder nachhaltige/plastikfreie Einkauf bedeutet weniger Plastik-Müll. Wir haben als Verbraucher die Macht, beim Einkaufen „Nein!“ zu Plastik-Verpackungen zu sagen, „Nein!“ zu Vermüllung – damit wir die Erde sauber hinterlassen.
Wir bedanken uns für das Interview und wünschen Mascha Wigges weiterhin viel Erfolg und Freude bei ihrer wertvollen Arbeit!
Aktuelle Kurse: