#fairheiraten
Bewusst Hochzeiten feiern im ARBERLAND
Die Hochzeit ist ein besonderer Tag im Leben und ihre Vorbereitung erfordert viel Zeit und Geduld.
Dabei gibt es viele Punkte, die vorab zu entscheiden sind – welche Location wählen wir, woher beziehen wir die Trauringe, welches Hochzeitsmenü soll angeboten werden?
Diese Schritte können aber auch nachhaltig und fair gestaltet werden. Beispiele hierfür sind unter anderem die Wahl der Trauringe, des Leders für die Hochzeitsschuhe oder des Hochzeitsmenüs und der Dekoration.
Im Folgenden geben wir Euch ein paar Tipps, wie Ihr den schönsten Tag im Leben fair und nachhaltig gestalten könnt:
Papeterie
Die Einladungs- und Dankesbriefe, die Tischkärtchen und Servietten, die Hochzeitszeitung und das Gästebuch:
Für eine Hochzeit wird viel Papier verwendet. Dafür werden weltweit Bäume gefällt und Wälder gerodet, z. B. in Indonesien oder Brasilien. Tiere und Pflanzen verlieren ihren Lebensraum, Menschen, die im und vom Wald leben, ihre Lebensgrundlage.
Setzt ein Statement! Erhaltet Lebensräume, indem Ihr Recyclingpapier verwendet und sparsam mit Papier umgeht.
Tipps und Tricks:
- Verwendet Produkte aus Recyclingpapier. Eine Orientierung gibt das Siegel „Blauer Engel“.
- Überlegt, was Ihr drucken müsst und was auch digital verschickt werden kann. Lasst Euch keine überflüssigen Werbe-Kataloge zusenden.
- Nutzt vorhandene Papiere für Deko-Ideen.
- Verzichtet auf Einweg-Pappbecher und -Geschirr. Nutzt z.B. einen Geschirrverleih.
- Bietet Getränke aus Mehrwegflaschen und nicht aus Getränkekartons an.
Trauringe – Fairer Glanz
Für viele ist der Trauring ein Ausdruck der besonderen Verbindung der beiden Liebenden. Wer die funkelnden Ringe beim Juwelier betrachtet, erahnt meist nicht den langen Weg rund um den Globus, der hinter ihnen liegt:
Denn die Ringe können Gold aus Indonesien, Ghana, Südafrika oder Peru enthalten und in China gefertigt worden sein. Geschmückt sind sie vielleicht mit in Thailand geschliffenen Diamanten aus Madagaskar. Ausgerechnet beim Abbau von Gold herrschen größte Missstände:
Flächen werden verwüstet und giftige Chemikalien eingesetzt. Kleinschürfer*innen arbeiten unter sehr schlechten Bedingungen. Teilweise finanzieren sich Rebellengruppen oder Diktatoren mit dem Goldabbau. Doch es gibt auch ökologisch und sozial gerechtere Alternativen.
Tipps und Tricks:
- Erkundigt Euch beim Juwelier, der Goldschmiede oder im Kaufhaus, woher die Trauringe kommen und unter welchen Bedingungen sie hergestellt wurden. Infos dazu findet Ihr hier: www.suedwind-institut.de (Suche: Schmuck)
- Ringe aus Altgold: Einige Goldschmieden (auch Online-Anbieter) verarbeiten Gold aus altem (Familien-)Schmuck.
- Faire Ringe kaufen: Verschiedene Siegel stehen für eine sozial gerechtere und ökologischere Goldgewinnung.
Sucht nach Goldschmieden, die dieses Gold verarbeiten. Fair gehandelten Schmuck findet Ihr zum Beispiel bei unserem Fairen Partner „Goldschmiede Mühlbauer“ in Viechtach.
Siegel für faires Gold:
www.fairgold.org – ermöglicht den Minenarbeiter*innen bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen. Ein Mindestpreis und eine Prämie werden bezahlt.
Brautkleid, Anzug, Weste
Ganz gleich, ob legere Kleidung oder die klassische Hochzeitsmode – auch bei der Hochzeitskleidung könnt Ihr nachhaltige Akzente setzen. Vom schulterfreien Traumkleid oder der stilvollen Weste aus Bio-Seide, über das individuell entworfene Upcycling-Brautkleid, elegante Leihhochzeitskleider oder -anzüge für den einen Tag bis hin zum Ethical-Fashion-Outfit im Casual-Stil könnt Ihr als Brautpaar Eure eigene Note zum Ausdruck bringen.
Tipps und Tricks:
Casual Wear: Ihr möchtet schicke „Alltagsmode“ zu Ihrer Hochzeit tragen? Viele bio-faire Modelabel und Informationen findet Ihr auf den Seiten www.getchanged.net und www.gruenemode.de. In diesen Online-Portalen findet Ihr auch zahlreiche Fachgeschäfte, die öko-faire Mode anbieten. Für Herren lohnt sich der Blick in die Welt der öko-fairen Business-Mode.
Seide: Wählt ein Kleid, ein Hemd oder einen Anzug aus Bio-Seide. Hier werden die Maulbeerbäume, deren Blätter den Seidenraupen als Futter dienen, kontrolliert biologisch angebaut. Eine Alternative ist die gewaltfreie Seide des in Hagen lebenden indischen Designers Chandra Prakash Jha (www.cocccon.de). Bei dieser Seiden-Gewinnung überleben die Seidenraupen. Weitere Informationen finden Sie unter www.bio-seide.de
Upcycling und Second Hand: Umweltfreundlich und preiswert kann auch die bereits einmal getragene Hochzeitskleidung von Freund*innen oder Verwandten sein. Professionelle Schneider*innen gestalten diese mit Euch gemeinsam zu Eurer individuellen Hochzeitskleidung um. Im Internet findet Ihr z. B. unter dem Suchbegriff „Upcycling Mode“ spezialisierte Designer*innen und Schneider*innen in Eurer Region. Für Brautmode aus zweiter Hand gibt es Läden in verschiedenen Städten und auch Online-Anbieter*innen.
Leihen: Eine ebenfalls nachhaltige Variante, die zudem den Geldbeutel schont, ist das Leihen von Hochzeitskleidung.
Die wichtigsten Siegel für nachhaltig produzierte Kleidung:
- www.global-standard.org/de – setzt starke Umweltstandards, berücksichtigt soziale Kriterien
- www.fairtrade-deutschland.de – steht für faire Arbeitsbedingungen im Baumwollanbau
- www.fairwear.org – setzt hohe Sozialstandards in der Fertigung der Kleidung
- www.naturtextil.de – setzt starke Umweltstandards, berücksichtigt soziale Kriterien
Nachhaltiger Genuss – das Hochzeitsmenü
Die Kaffeetafel und das Hochzeitsessen sind das kulinarische Highlight jeder Hochzeitsfeier.
Achtet hier bei Tisch mit saisonalen, regionalen, fair gehandelten und Bio-Produkten. So wird Ihr
Hochzeitessen vielfältig und variantenreich und Sie fördern zudem eine nachhaltige Landwirtschaft
weltweit.
Der Faire Hand
Tipps und Tricks:
- Wasser aus der Region spart Transportwege. Am besten ist Leitungswasser in einer Karaffe, je nach Geschmack mit Zitronen-, Limettenscheiben oder
Minze. Wir empfehlen auch Sekt, Wein und Bier aus ökologischer Herstellung – wenn es kein europäischer Wein oder Sekt sein soll, greift am besten zu Produkten aus fairem Handel. - Verwendet möglichst saisonale und regionale Zutaten in Bio-Qualität. Bei regional nicht verfügbaren Produkten, wie z.B. Orangen, Bananen oder Ananas, achtet Ihr am besten auf fair gehandelte Ware.
- Gestaltet die Kaffeetafel mit fairen Produkten: Kaffee, Tee, Kakao, Säfte und Softdrinks sind aus fairem Handel erhältlich. Aber auch für den Kuchen und die Hochzeitstorte können Zutaten aus fairem Handel und/oder ökologischem Anbau verwendet werden, z.B. Kakao und Vanille.
- Verwendet vorrangig regional bezogenes (Bio-) Fleisch und das in Maßen. Bietet z.B. auch vegetarische und vegane Gerichte für Eure Gäste an. Auch ein vollständig vegetarisch oder vegan gestaltetes Menü kann vielfältig sein. Kommt Fisch auf den Tisch, dann meidet bedrohte Fischarten.