Ziel 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern.

Frieden, körperliche Unversehrtheit und Schutz durch ein stabiles Rechtssystem sind unabdingbare Voraussetzungen für nachhaltige Entwicklung und Wohlstand. Zu viele Menschen sind auf zu schwache Institutionen angewiesen und sind ohne Zugang zu Justiz, zu Informationen und zu anderen Grundfreiheiten. Kriegerische Konflikte, sowie häusliche und kriminelle Gewalt, bedrohen das Leben von Millionen Menschen nicht nur unmittelbar – sie verschlechtern auch die langfristigen Lebensbedingungen, vermindern Ernteerträge und Ressourcen, verringern die Chancen auf Bildung, auf Gesundheitsfürsorge und Partizipation.

Bewaffnete Konflikte gehen immer mit Verletzungen der Men­schenrechte und des humanitären Völkerrechts einher. Im Jahr 2020 wurden international 29 kriegerische Konflikte und Kriege gezählt. 100 Zivilpersonen sterben jeden Tag in bewaffneten Konflikten. Die Zahl der Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten, hat sich in den vergangenen zehn Jahren nahezu verdoppelt. Ende 2020 waren 82,4 Millionen Menschen aufgrund von Verfolgung, Konflikten oder allgemeiner Gewalt auf der Flucht.

In vielen Staaten herrscht Willkür, Ungleichheit und Korruption. Staatliche Ordnung, Verwaltung und Daseinsfürsorge brechen zusammen. Die Kriminalitätsraten sind in vielen Teilen der Welt sehr hoch zum Beispiel werden in Lateinamerika durchschnittlich 23 von 100.000 Menschen ermordet. In Deutschland liegt die Mordrate bei 0,7 von 100.000 Menschen.

Korruption wirkt einer nachhaltigen Entwicklung entgegen, ist aber nach wie vor ein verbreitetes Problem. In vielen Ländern ist die Zahlung von Schmiergeld die Voraussetzung, um Zugang zu Wasser, Strom oder Dienstleistungen im Gesund­heits-, Bildungs- und Justizwesen zu erhalten. Jährlich gehen 2,16 Billionen US-Dollar durch Korruption verloren. Bestechung kommt in Ländern mit niedrigem Einkommen häufiger vor als in Ländern mit hohem Einkommen (37,6 Prozent bzw. 7,2 Prozent).

Im Jahr 2020 hatten nur 82 Länder unabhängige nationale Institutionen, die die Menschenrechte fördern und schützen und die im Einklang mit internationalen Standards stehen.

Deutschland ist eines der sichersten Länder der Welt. Dies gilt es zu bewahren und gleichzeitig andere Länder darin zu unterstützen. Doch auch hier gibt es Korruption und die staatliche Verwaltung versagt. Transparenz und Rechenschaftspflicht staatlicher Institutionen und Behörden und eine effektive Kontrolle durch politisch legitimierte Gremien sind hier unverzichtbar, ebenso wie freie Presse und Berichterstattung.

Auch Kriminalität ist ein Thema in Deutschland. Im Jahr 2020 lag die Anzahl der polizeilich registrierten Straftaten bei insgesamt ca. 5,3 Millionen. Darunter entfielen 75.000 Fälle auf Wohnungseinbruchsdiebstahl, 800.000 auf Betrug und 130.000 auf gefährliche und schwere Körperverletzung.

Kriege und Konflikte haben auch Auswirkungen auf Deutschland wie das Beispiel der Geflüchteten aus Syrien belegt. Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine gibt es zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder einen Krieg auf dem europäischen Kontinent. Dessen politische und wirtschaftliche Folgen werden auch in Deutschland spürbar.

  • Verringerung aller Formen der Gewalt und der gewaltbedingten Sterblichkeit
  • Beendigung des Missbrauchs und der Ausbeutung von Kindern
  • Bekämpfung aller Formen der organisierten Kriminalität
  • Reduktion der Korruption und Bestechung, der Aufbau leistungsfähiger, rechenschaftspflichtiger und transparenter Institutionen
  • Förderung inklusiver, partizipativer und repräsentativer Entscheidungsfindung
Frieden Gerechtigkeit und starke Instutionen
Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen © United Nations Department of Public Information

Diese Maßnahmen unternimmt der Landkreis Regen:

Ohne Kommunen lassen sich 65% der Ziele der Agenda 2030 nicht erreichen. Durch die Unterzeichnung der Resolution zur Agenda 2030 durch den Kreistag hat sich auch der Landkreis Regen zu einer nachhaltigen Entwicklung auf kommunaler Ebene bekannt.

Im Folgenden finden Sie eine Auswahl der Maßnahmen, durch die der Landkreis Regen bereits lokal zur Umsetzung der Agenda 2030 beiträgt.

Bei den genannten Punkten handelt es sich um Beispiele ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Das Ehrenamt ist eine tragende Säule im Landkreis Regen. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger engagieren sich freiwillig für das Gemeinwohl und viele davon sind im Bereich der Betreuung und Integration von Asylbewerbern und Flüchtlingen tätig.

Integration ist eine große Aufgabe für uns als Gesellschaft und auch für unsere Gemeinden, Städte und Landkreise in Bayern. Integration muss vor Ort gelingen.

Der Freistaat stellt den Ehrenamtlichen mit den Integrationslotsinnen und Integrationslotsen hauptamtliche Unterstützung zur Seite und sorgt damit Hand in Hand mit den Kommunen für eine weiterhin gelingende Integration in Bayern. Die Stelle wird durch das Bayerische Staatsministerium des Innern und für Integration gefördert.

Ziel ist es, verlässliche Rahmenbedingungen für ehrenamtliche Tätigkeit im Bereich Integration und Asyl zu schaffen. Darüber hinaus soll eine stärkere Vernetzung der Ehrenamtlichen herbeigeführt und zudem die Gewinnung von neuen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern unterstützt werden.

Der Integrationslotse ist im Landratsamt Regen zentraler Ansprechpartner von Helfenden, Initiativen, Verbänden, interessierten Bürgerinnen und Bürgern sowie Behörden. Seit dem 01.04.2018 ist im Landratsamt Regen die Stelle des Integrationslotsen von Herrn Jürgen Probst besetzt.

Die Hauptaufgabe des Integrationslotsen wird die Koordination im Bereich „Ehrenamt Asyl“ sein. Er wird als Schnittstelle zwischen Haupt- und Ehrenamt den ersten Ansprechpartner im Landratsamt darstellen. Der Landkreis hofft, dass die große Integrationskraft, die das ehrenamtliche Engagement bietet, so noch besser genutzt werden kann und dieses Engagement im Landkreis noch besser bekannt wird.

Weitere Informationen erhalten Sie hier

Im Zuge einer Umfrage im Rahmen der Erstellung der Zukunftsstrategie für das ARBERLAND wurde deutlich, dass sich Jugendliche in Bezug auf die Gestaltung der Region als Lebens-, Arbeits- und Freizeitraum nicht ausreichend berücksichtigt fühlen. Um jungen Menschen mit innovativen Ideen und Verbesserungsvorschlägen, die auch als Erwachsene in der Region bleiben und diese gestalten sollen, eine Möglichkeit der Partizipation zu bieten, will man in diesem Bereich tätig werden. Unter dem Motto „Jugend gestaltet Heimat“ sollen geeignete Beteiligungsformen (ggf. mit externem Dienstleister) bzw. gewinnbringende Kooperationsmöglichkeiten (z.B. mittels Workshops, Diskussionsrunden) erarbeitet werden.

Nach der Ideensammlung sollen ggf. gemeinsame Aktionen/Projekte/Maßnahmen durchgeführt, initiiert oder begleitet werden.

Durch die genannte Einbindung der Jugendlichen in die Regionalentwicklung soll eine Steigerung der Attraktivität des Standortes ARBERLAND für Jugendliche erreicht und deren Gestaltungswillen in Bezug auf die Region in der Zukunft angeregt werden. Diese soll für Jugendliche als zukunftsrelevante Zielgruppe als attraktiver Ort zum Leben und Arbeiten bzw. lohnenswerter Ort zum Dableiben oder Zurückkommen dargestellt werden, um Abwanderungstendenzen wirkungsvoll abzumildern.