Ziel 4: Hochwertige Bildung
Armut in jeder Form und überall beenden.
Bildung ist die Voraussetzung für ein selbstbestimmtes, gesundes und erfolgreiches Leben. Denn Bildung entscheidet über Teilhabe und individuelle Lebenschancen und eröffnet Menschen die Möglichkeit, ihre soziale, politische, kulturelle oder wirtschaftliche Situation zu verbessern.
Bildung ist aber auch für die Entwicklung und somit die Zukunft und den Wohlstand moderner Gesellschaften von zentraler Bedeutung. Denn ohne eine gebildete Bevölkerung und ohne qualifizierte Arbeitskräfte kann sich ein Land aus eigener Kraft heraus nicht nachhaltig weiterentwickeln.
Trotz des Rechts auf Bildung haben weltweit Millionen Menschen keinen Zugang zu angemessener und bezahlbarer Bildung. Nach Schätzungen der UNESCO können 257 Millionen Kinder und Jugendliche nicht zur Schule gehen. 617 Millionen Kinder und Jugendliche verfügen nicht über Mindestkenntnisse im Lesen und Rechnen. Und mehr als 750 Millionen Erwachsene weltweit sind Analphabeten, zwei Drittel von ihnen sind Frauen.
Die Entwicklungen der Corona Pandemie haben den ungleichen Zugang zu Bildung weiter verschärft. Angaben von UNICEF zu Folge sind aufgrund des lang anhaltenden Lockdowns mehr als 168 Millionen Kinder weltweit seit fast einem Jahr vollständig vom Schulbesuch ausgeschlossen, 214 Millionen Kinder haben mehr als dreiviertel ihres Unterrichts verpasst.
Das Bildungsniveau ist in Deutschland traditionell hoch. Jedoch hängen die Bildungschancen und damit auch die Chancen auf ein erfolgreiches und selbstbestimmtes Berufsleben stark von der sozialen Herkunft ab. Menschen mit Migrationshintergrund erzielen in den Schulen oft schlechtere Leistungen und brechen häufiger die Schule ab. Im Jahr 2017 erlangten nur 17 % der ausländischen Schulabsolventinnen und -absolventen die Fachhochschulreife oder die allgemeine Hochschulreife. Der Anteil deutscher Schulabsolventinnen und –absolventen ist hier mit 36 % mehr als doppelt so hoch.
Auch in Deutschland macht die Corona Pandemie die Bildungsungleichheit sichtbar und verstärkt diese durch die damit verbundenen Schulschließungen weiter. Lehrerverbandspräsident Meidinger warnt, dass bis zu einem Viertel aller Schülerinnen und Schüler aufgrund der Corona Pandemie einen Bildungsrückstand erleiden werden. Vor allem Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnissen sowie Kinder mit schlechten Deutschkenntnissen sind hiervon betroffen.
Unterziele der Agenda 2030 zur Bekämpfung von Armut, auf die Kommunen direkt oder indirekt Einfluss nehmen können:
Gewährleistung hochwertiger Grund- und Sekundarschulbildung für alle
Gewährleistung hochwertiger frühkindlicher Erziehung, Betreuung und Bildung für alle
Gewährleistung hochwertiger fachlicher, beruflicher und tertiärer Bildung für alle
Förderung der Bildung für nachhaltige Entwicklung
Bau und Ausbau von Bildungseinrichtungen, die kinder-, behinderten- und geschlechtergerecht sind
Diese Maßnahmen unternimmt der Landkreis Regen:
Ohne Kommunen lassen sich rund 60 % der Ziele der Agenda 2030 nicht erreichen. Durch die Unterzeichnung der Resolution zur Agenda 2030 durch den Kreistag hat sich auch der Landkreis Regen zu einer nachhaltigen Entwicklung auf kommunaler Ebene bekannt.
Folgende Beispiele zeigen eine Auswahl der Maßnahmen, durch die der Landkreis Regen bereits zur Umsetzung von SDG 1 der Agenda 2030 beitragen möchte. Bei den Beispielen handelt es sich um Beispiele, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Vielfältige Programmangebote der vhs ARBERLAND
Der Landkreis Regen bietet mit der vhs ein vielfältiges und hochwertiges Kursprogramm für Menschen jeden Alters an. Themenbereiche sind unter anderem Gesellschaft, Beruf, Grundbildung, Gesundheit, Sprachen, Kultur, Deutsch & Integration und Lebensart. Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) nimmt hierbei einen immer größeren Stellenwert ein.
Naturpark Erlebniswelten
Naturentdeckerpfad „WoidWoifesWelt“
Fairtrade-Schulen im Landkreis
Eine Welt-Kita fair und global
Projekt „Sprach- und Kulturmittler“
Projekt „Sprach- und Kulturmittler“
Lesestart für Flüchtlingskinder
Fairtrade erhöht nachweislich den Lebensstandard von Produzentinnen und Produzenten im Globalen Süden. Durch faire Beschaffungen innerhalb der Kreisverwaltung, der kreisangehörigen Kommunen sowie der Eigenbetriebe des Landkreises Regen und der Förderung von fairem Handel allgemein trägt der Landkreis seit 2017 indirekt auch zur Bekämpfung extremer Armut weltweit bei.