Neben Fair Play auch Fair Pay
Robert Weber informierte Schülerinnen und Schüler über nachhaltige Ballherstellung
Die Hauptstadt der Fußbälle heißt nicht etwa Herzogenaurach oder Beaverton, wo die großen Sportartikelhersteller Adidas und Nike beheimatet sind.
Die wahre Hauptstadt der Bälle heißt Sialkot und liegt im Nordosten Pakistans.
Dort leben etwa 700 000 Menschen – 300 000 davon arbeiten allein in der Ballproduktion.
Dies erklärte Robert Weber, Bildungsreferent und Gründer der Ballfabrik Bad Boyz, den Schülerinnen und Schülern der ersten bis siebten Jahrgangsstufe der Grundschule Ruhmannsfelden sowie der Viechtacher Realschule und des Viechtacher Gymnasiums in seinem Vortrag über Nachhaltigkeit im Sportgeschäft.
Über die Schattenseite der Ballproduktion und faire Alternativen
Organisiert von GudrunReckerziegel, Nachhaltigkeitskoordinatorin des Landkreises Regen, veranschaulichte der Nürnberger den Jugendlichen, wie Bälle gefertigt werden. Vom Faden über die Näharbeiten bis zum Transport nach Europa erhielten die Schülerinnen und Schüler Eindrücke, wie ihre täglichen Sportgeräte entstehen.
Denn: Die Männer und Frauen in den Fabriken leiden unter schlechten Arbeitsbedingungen. Sechs Firmen in Sialkot versuchen, diese Umstände zu verbessern und produzieren nach Fairtrade-Standard.
Den Mitarbeitern dort bestmögliche Arbeitsbedingungen zu bieten sei das Ziel, sagt Robert Weber. Er selbst vertreibt mit seiner Firma „Bad Boyz“ Fairtrade Fuß-, Hand- und Volleybälle.
Das Zusammenarbeiten auf Augenhöhe sei ihm dabei sehr wichtig: „Wenn ich in Pakistan bin, gehe ich bewusst selber in die Produktion.“ An die Nähmaschine werde er zwar nicht mehr gelassen, aber beim Reinigen der fertigen Fußbälle packt er dann mit an.
Fair kann mehr
Neben einer geregelten Arbeitszeit und einem überdurchschnittlichen Lohn bekommen die Arbeiter und Arbeiterinnen in der Fabrik auch eine medizinische Versorgung und Weiterbildungsangebote bezahlt.
Zusätzlich gebe es einen Bustransfer zur Arbeitsstelle und wieder zurück. Dieser werde besonders von Frauen genutzt, da der Arbeitsweg für sie oft gefährlich ist, berichtete Weber.
Die FIFA oder Bundesliga nutzen noch keine Fairtrade-Bälle, aber kleine Vereine würden immer aufmerksamer auf eine nachhaltige Ballbeschaffung.
Quelle: Bayerwaldbote Regen, Eiglmeier
Bilder: Knollmüller, Grundschule Ruhmannsfelden
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Bei einer Bestellung ab 30 fairen Fußbällen kann man die Bälle bereits mit dem eigenen Logo bedrucken lassen.
Interessierte Vereine oder Einrichtungen können sich bei Interesse jederzeit unter info@arberland-nachhaltig.de an Koordinatorin Gudrun Reckerziegel wenden.
Infos zur Ballfabrik Bad Boyz finden Sie hier: