Regen ist Fairtrade-Stadt

Regen steht in einer Reihe mit Amsterdam, Brüssel, Paris und München. Und in Deutschland ist Regen Nummer 782. Die 782. Fairtrade-Stadt, so wie es auch die oben angeführten Metropolen sind. Am Donnerstag hat Manfred Holz, Ehrenbotschafter des Vereins Transfair, die Urkunde an Regens Bürgermeister Andreas Kroner überreicht. Nach Viechtach ist Regen die zweite Kommune im Landkreis, die dieses Siegel tragen darf, der Landkreis trägt es schon seit 2017.

Der Verein Transfair ist vor 30 Jahren gegründet worden. Mit dem Ziel, dass Nahrungsmittelproduzenten faire Preise bezahlt bekommen, von denen sie auch leben können. Der Verein vergibt auch das Siegel an die Städte und Gemeinden, die sich den Fairtrade-Zielen verschrieben haben. „Sorgen Sie dafür, dass diejenigen, die uns den Tisch decken, auch so bezahlt werden, dass sie satt werden“, forderte Transfair-Ehrenbotschafter Holz die Gäste im Niederbayerischen Landwirtschaftsmuseum auf. Und er mahnte auch: Das Siegel sei ein Auftrag, jetzt weitere Aktionen zu starten, um die Fairtrade-Idee mit Leben zu erfüllen. Zur Auflockerung trug Kathrin Oswald mit Gitarre und schöner Stimme bei.

Im März 2021 hatte der Stadtrat einstimmig den Beschluss gefasst, sich um das Siegel zu bewerben, wie Dr. Petra Wulff-Werner berichtete. Die Stadträtin der Grünen hat mit ihrer Fraktionskollegin Doris Kronschnabl die Vorarbeit geleistet. „Petra hat mich angetrieben“, bekannte Bürgermeister Andreas Kroner.

Eine Steuerungsgruppe, in der Vertreter aller Fraktionen saßen, hat weitergearbeitet. Mit Unterstützung von Gudrun Reckerziegel vom Landratsamt, die die Nachhaltigkeitsaktionen im Landkreis koordiniert und unterstützt. Klinken putzen, die Aktion bekannt machen, sich mit Gruppen vernetzen, die die Idee des fairen Handels schon länger propagieren. So wie die Eine-Welt-Aktion der Pfarrei und der Eine-Welt-Laden in Rinchnach. Es gab Kontakte zur Realschule Regen, die Fairtrade-Schule ist, zur Schule am Weinberg und zum Jugendtreff, zu Bäckereien, Cafés und Geschäften, die Fairtrade-Waren im Sortiment haben. Damit sich die Initiative auch gut sehen lassen kann, gestaltete Künstlerin Kalina Svetlinski eine Stofftasche, die vom BRK-Tagwerk gedruckt wurde. Dass es im Bürgermeister-Büro im Rathaus nur noch fair gehandelten Kaffee zu trinken gibt und bei den Stadtratssitzungen Säfte aus der Region, das sind auch kleine Bausteine für den Bau einer fairen Stadt. „Aber wir dürfen nicht stehenbleiben“, so Wulff-Werner. So werde gerade daran gearbeitet, bei der Beschaffung von Arbeitskleidung für den Bauhof nach Anbietern zu suchen, die die Fairtrade-Kriterien erfüllen. Eine Gratulation für die Ernennung zur Fairtrade-Stadt kam auch vom stellvertretenden Landrat Dr. Ronny Raith, der forderte, sich wieder auf die regionale Wertschöpfung zu besinnen. Welche Folgen die Abhängigkeiten von globalen Lieferketten haben könnten, würde zurzeit deutlich vor Augen geführt.

Der Vernetzungsgedanke wurde beim anschließenden Stehempfang intensiv gepflegt, zu dem die Schülerinnen der Realschule und die Eine-Welt-Initiative herzhafte und süße (und faire) Schmankerl bereitet hatten.

Quelle:  Der Bayerwald Bote